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Titelseite Hospiz-Brief 3/2016

Themenheft Trauer

Inhalt

  • Editorial von unseren Vorsitzenden Dr. Wolfgang Nieswandt u. Prof. Dr. Albert Mühlum
  • Geistliche Grußworte von Pfarrerin Ulrike Scherf und Pfarrer Thomas Catta,
  • Trauerbegleitung im Hospiz-Verein Bergstraße - Ehrenamtliches Engagement willkommen
  • Trauer und Flucht
  • „Continuing bonds“ - oder was mich bewog, mich in die Hospizarbeit einzubringen
  • Trauerbegleitung - einige Elemente der inneren Haltung
  • Der Trauer Raum geben
  • Ein Bericht aus unserer Arbeit - Trauerbegleitung nach Suizid
  • Der Lebensgarten - ein symbolischer Trauerweg auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe
  • Meine Zeit als Trauerbegleiterin im Hospiz-Verein Bergstraße e.V.
  • Begleitung in Akutsituationen: CURA-Team im Hospiz Bergstraße
  • Wie die Hospiz-Stiftung Bergstraße Trauerbegleitung indirekt fördert
  • Beitrag der Impulse-Stiftung
  • Aktuelles
     -Beliebter Aktiventreff: 10-Jahre Engagement für das Ehrenamtscafé
    - Letzte Wünsche: Clemens Bittlinger im Hospiz Bergstraße
    - Gemeinsam Aktiv Teilname an Jog `n Rock
    - Spendenkonten
    - Hospizbegleiter und -begleiterinnen gesucht
    - Meditation am Abend
    - Besuchen Sie uns auf Facebook
    - Wir bitten um Unterstützung für den Weg der Erinnerung im Hospiz-Garten
    - Sehr abstrakt und höchst spirituell - Kunst im Hospiz Bergstraße
    - Hospiz-Verein und Hospiz Bergstraße in der Rolle als Arbeitgeber
  • Mitgliedschaft in Hospiz-Verein Bergstraße und Patenschaft für das Hospiz Bergstraßet

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Hospizfreunde,

„Trauern heißt treu sein“, so Professor Ernst Engelke beim letzten Bergsträßer Hospiztag. Das mag etymologisch fragwürdig sein, trifft aber einen Wesenskern: Trauer hält (Ver-)Bindung – selbst über den Tod hinaus. Verständlich also, dass Trauernde ambivalent sind und diese leidvolle Gefühlslage nur zögernd aufgeben können.

Wie schon im Editorial vom Hospiz-Brief 1/2012 erwähnt, kommt in der Trias von Sterben, Tod und Trauer die Trauerarbeit im Alltag noch zu kurz. Scheinbar ist ja ‚das Schlimmste‘ überstanden und die ‚Normalisierung‘ nur eine Frage der Zeit. Welch ein Irrtum! Einen geliebten Menschen zu verlieren, erschüttert im Innersten. Trauer ist eines der stärksten Gefühle überhaupt: Seelenschmerz tiefster Dunkelheit, Leere, Verlassenheit, Verzweiflung. Da Viele dem hilflos gegenüber stehen, werden Trauernde ausgerechnet in dieser existentiellen Krise oft allein gelassen, was die seelische Not noch verstärkt. Das ist Grund genug für dieses Themenheft über Traueraufgaben und Trauerdynamik, - um besser verstehen und angemessen begleiten zu können und von Erfahrungen Anderer im Trauerprozess zu lernen. „Pathos – Mathos“, Leiden ist Lernen, sagten die alten Griechen.

Was Trauernde brauchen, das wissen am ehesten Menschen, die selbst durch dieses tiefe Tal gegangen sind und ihre Verlusterfahrung mit Anderen teilen konnten, wie viele unserer Trauerbegleiterinnen. Sie begegnen der oben genannten ängstigenden Trias mit dem hospizlichen Dreiklang von liebevoller Zuwendung, solidarischer Begleitung und Mut machendem Austausch: Abschied kann bewältigt werden – langsam, behutsam, gemeinsam.

Allerdings: Selbst-verständlich (im doppelten Sinne) ist ein bewusster, einfühlsamer Umgang mit Trauernden keineswegs. Die Herausforderung ist existentiell und komplex: körperlich, psychisch, sozial und spirituell. Daher wollen wir aufklären, informieren und begleiten, Erfahrungsaustausch und Selbsthilfe aktivieren und fachliche Hilfe anbieten. Wie immer im Leben, sind auch hier Lernprozesse notwendig. Sie können schmerzlich sein, wie alle Reifungskrisen, können dem Leben aber auch Tiefe und neuen Sinn verleihen. Das wünschen wir allen, die durch diese Lebenskrise gehen – mit guter hospizlicher Unterstützung durch unsere Trauerbegleiterinnen.

Übrigens: Wenn Sie planen, in der Vorweihnachtszeit eine gute Sache zu fördern: Wir freuen uns über jede Spende, mit der wir die Rahmenbedingungen für unser - grundsätzlich kostenloses - Trauerbegleitungsangebot verbessern können.

Dr. Wolfgang Nieswandt

Dr. Wolfgang Nieswandt, 1. Vorsitzender

Prof. Dr. Albert Mühlum, 2. Vorsitzender

Geistliche Grußworte

Traurig sein
Trauer, traurig sein – es gehört zu unserem Leben, auch wenn Abschiede bewusst gestaltet werden – wenn Raum ist, alles zu sagen, was zu sagen ist – wenn jemand „gut“ gehen kann. Trauer gehört dazu, wenn ein Leben zu Ende geht, ein vertrauter Mensch stirbt. Wie gehe ich mit meiner Trauer um? Mute ich sie anderen zu oder verstecke ich die Trauer?

Viele Rituale sind im Laufe der Zeit verloren gegangen: das Tragen der Trauerkleidung beispielsweise. Manchmal werden eigene Rituale gefunden. Ein aufgestelltes Foto etwa, vor dem jeden Tag die Kerze entzündet wird.

Verbunden mit der Trauer ist auch die Hoffnung auf Trost. Echtes Getröstet-werden. In der Jahreslosung für 2016 wird Menschen dieser Trost versprochen. Sie heißt: Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jesaja 66, 13). Hier wird die Zuwendung Gottes zu uns Menschen sehr bildhaft beschrieben. Wir können die offenen Arme, in die die Mutter das traurige Kind schließt, vor uns sehen.
Trösten geschieht immer konkret: eine Umarmung, ein gutes Wort, eine kleine Geste, gemeinsames Schweigen. Es gibt keine Anleitung zum Trösten, kein Patent-Rezept. Jede Trauer ist anders, jeder Mensch braucht einen eigenen Trost. Die Jahreslosung macht Hoffnung, dass alle Tränen getrocknet werden, dass jeder Mensch, was auch immer ihn traurig macht, getröstet wird.

Trost heißt jedoch nicht, dass alles einfach wieder gut ist, so wie wir es vielleicht als Kind erlebt haben. Sorgen bleiben. Die Traurigkeit, die Trauer um einen lieben Menschen, der Schmerz über den Verlust, die persönlichen Belastungen - sie sind nicht weggewischt, aufgelöst. Aber sie beherrschen nicht mehr das ganze Leben. Dankbare Erinnerungen lassen es warm in uns werden, Tränen dürfen fließen und verstellen doch Momente der Freude und des kleinen Glücks nicht mehr, das Vertrauen ins Leben wächst – mit jedem Tag etwas mehr. Und vielleicht wird spürbar, liebevoll gehalten und getragen zu sein – und erfahrbar, was Gott verspricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“
Ich wünsche Ihnen, dass Sie, wenn Ihnen etwas auf der Seele liegt, durch ein gutes Wort, eine liebevolle Zuwendung getröstet werden und wieder „getrost“ leben können. Und vielleicht haben Sie selbst eine Gelegenheit, einem anderen Menschen Ihren Trost zu schenken.

Pfarrerin Ulrike Scherf

Pfarrerin Ulrike Scherf
Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der EKHN,
Beirätin in der Hospiz-Stiftung Bergstraße

Trauer teilen
Ein geliebter Mensch ist gestorben. Vieles muss organisiert werden. Und schließlich ist die Beerdigung überstanden. Die Geschäftigkeit, die noch vor der Beerdigung herrschte, ist vorbei. Jetzt ist alles still im Haus. Still und leer. Eine große Lücke klafft im Leben. Der Mensch, der einen großen Platz eingenommen hat in unserem Leben, ist nicht mehr da. Die eigenen Gedanken gehen hin und her und finden keine Ruhe. Es ist gut, dass es noch einige Aufgaben gibt, an denen man sich festhalten kann. Damit man nicht versinkt im Strudel der Traurigkeit. Aber zugleich ist da auch der Wunsch, dem Verstorbenen noch irgendwie nahe zu sein. Irgendwie noch einmal seine Nähe zu spüren.

Der Verstand weiß, dass aus dem Tod niemand mehr zurückkommt. Aber das Herz sucht doch nach irgendetwas. Es kann doch nicht einfach alles vorbei sein. Da tut es gut, nicht alleine zu sein. Oft genügt es, dem Trauernden zu signalisieren, für ihn da zu sein. Ihn zu besuchen, mit ihm zu schweigen oder zu reden oder zu weinen. Die Begleitung trauernder Menschen gibt auch den Tröstenden etwas zurück: Es öffnet das Bewusstsein dafür, wie wertvoll das Leben ist. Gemeinsam durch die schwere Zeit der Trauer zu gehen, seelisches Leid zu teilen, tut gut. Vor allem im Advent und in der Weihnachtszeit fällt es schwer zu trauern, dann wenn alle anderen in froher Stimmung sind. Und doch feiern wir an Weihnachten die Geburt eines Kindes, das Licht und Hoffnung bringen will ins persönliche Dunkel, dass Gott in Jesus einer von uns wird, um an unserer Seite zu sein vor allem im Leid, um uns den Himmel zu öffnen. Es tut gut, bewusst auf Weihnachten zuzugehen.

Eine Hilfe dazu ist der Adventskalender am „Haus am Markt“ auf dem Bensheimer Marktplatz. Jeden Abend im Advent wird dort an einem der Fenster um 18.00 Uhr mit Text und Musik ein schönes Adventsbild unter dem Leitwort „unterwegs sein“  präsentiert. Der Adventskalender ist ein Projekt der Kirchengemeinde St. Georg. Am Samstag, den 3.12. wird um 18 Uhr der Hospiz-Verein am großen Adventskalender sein Adventsbild vorstellen. Es tut gut zu wissen, dass der Hospiz-Verein mit den Angehörigen eines Verstorbenen den Weg der Trauer begleitet und am Adventskalender motiviert, die Vorfreude auf Weihnachten zu teilen. Herzlich lade ich Sie ein, am 3. Dezember 2016 dabei zu sein.

Behütet sein, mich getröstet fühlen ... dass einer bei mir ist, mir beisteht, nicht mit vielen Worten, nein! Mit einer Hand, die mich hält, wenn ich wanke, mit einer Decke, die mich wärmt, wenn ich friere, mit Achtsamkeit für das, was ich brauche.

Pfarrer Thomas Catta

Pfarrer Thomas Catta
Bensheim, St.Georg

Trauerbegleitung im Hospiz-Verein Bergstraße

Ehrenamtliches Engagement willkommen

„Schwerstkranke und Sterbende begleiten, die Würde des Menschen bewahren und Trauernde trösten“ – seit der Gründung im Jahr 1994 ist das der Vereinszweck des Hospiz-Vereins Bergstraße. Trauerbegleitung ist eine der Säulen des Vereins, und die Bedeutung, die der Hospiz-Verein dem Bereich Trauerbegleitung beimisst, kommt sowohl im Organigramm als auch in der Tatsache zum Ausdruck, dass sich stets ein Teammitglied im Vorstand engagiert und die Belange der Trauerbegleitung in diesemLeitungsgremium vertritt.

Elfriede Roman-Menzel, Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins, beschreibt in ihrem Beitrag u. a. die Anfänge der Trauerbegleitung im Hospiz-Verein Bergstraße. Den Kern der Angebote bilden heute die „Offenen Treffen“ (Frühstück und Café für Trauernde), die „Gruppe für trauernde Kinder und Jugendliche“und die regelmäßig mittwochs stattfindenden „Sprechstunden für Trauernde“. Ausführlich beschrieben werden diese Angebote in den Beiträgen „Der Trauer Raum geben“ und „Anker – Ruhe und Halt finden im Sturm der Gefühle“ .

Wie schon im Editorial betont, sind die Herausforderungen an die TrauerbegleiterInnen komplex: Sie sollen ganz unterschiedlichen Anliegen gerecht werden - „körperlich, psychisch, sozial und spirituell“. Im vorliegenden Hospiz-Brief beschreiben Mitglieder des Trauerbegleiter-Teams unterschiedliche Facetten ihres ehrenamtlichen Engagements. Diese Vielfalt macht deutlich, wie wichtig die Weiterbildung von Ehrenamtlichen für diese Aufgabe ist, wenn ihr Einsatz über ein mitfühlendes Zuhören hinausgehen soll. Damit die ehrenamtlich Tätigen trotz der häufig belastenden Begegnungen auf Dauer engagiert und gesund bleiben können, kommt den Themen „Selbstschutz“ und „kluge Selbstfürsorge“ eine essentielle Bedeutung zu. Themen, die sowohl Teil der Weiterbildung sind, als auch z. B. in der Gruppensupervision immer wieder in Erinnerung gerufen werden.

Neu: Weiterbildung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt

Das Team der TrauerbegleiterInnen besteht derzeit aus 12 Personen, die ihre spezifischen Qualifikationen in zahlreichen externen Qualifizierungsmaßnahmen erwarben. Um den wachsenden Bedarf an Begleitung erfüllen und den Staffelstab nach und nach in kompetente, gut geschulte Hände übergeben zu können, bildet der Hospiz-Verein im Herbst 2017 erstmalig auch TrauerbegleiterInnen vor Ort aus. Für diese Weiterbildung konnten wir eine erfahrene Dozentin gewinnen, die die von Chris Paul konzipierte, in vielen Jahren bewährte Fortbildung für uns im Raum Bensheim durchführt. Frau Paul setzt seit vielen Jahren Akzente im Bereich Trauerarbeit und ist in Fachkreisen national und international anerkannt. Ihre Bücher sind Standardwerke für Betroffene und Fachleute.

Diese auf die Erfordernisse des Hospiz-Vereins Bergstraße  ausgerichtete Schulung qualifiziert ehrenamtliche MitarbeiterInnen zur Trauerbegleitung im Rahmen von Offenen Angeboten und Einzelgesprächen. Die Fortbildung umfasst 88 Unterrichtseinheiten in einer festen Lerngruppe von maximal 15 Teilnehmenden und findet an 6 Wochenenden über einen Zeitraum von etwa 6 Monaten statt. Durch die Mitwirkung und intensive Einbeziehung unserer Koordinatorin Angelika Michel in die Ausbildung, ist der Bezug der Teilnehmenden zum bestehenden Team der TrauerbegleiterInnen gewährleistet.

Adamweg

Grundlage der Weiterbildung ist eine wertschätzende Haltung gegenüber Trauernden und ihren individuellen Bewältigungsstrategien. Aktuelle Konzepte der Trauerforschung werden verständlich vermittelt. Die Teilnehmenden lernen praxisnah, welche Trauerprozesse sie unterstützend begleiten können und wann zusätzlich beratende oder therapeutische Kompetenzen notwendig sind. Zusätzlich wird von den Teilnehmenden erwartet: ausreichende Zeitressourcen zur engagierten Mitarbeit, eigenständiges Literaturstudium und Peergruppenarbeit. Die In-house-Schulung entspricht den Richtlinien des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. für die Befähigung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt.

Die Voraussetzungen für die Weiterbildung und eine ehrenamtliche Tätigkeit als TrauerbegleiterIn im Hospiz-Verein Bergstraße haben wir nachstehend für Sie zusammengefasst:

  • Identifikation mit den Werten der Hospizidee
  • Stabile Persönlichkeit, d. h. normale körperliche und seelische Belastbarkeit (einschneidende Verlusterlebnisse sollten mindestens ein Jahr zurück liegen)
  • Wohnort im Einzugsbereich des Hospiz-Verein Bergstraße e.V.
  • Zuverlässiges Zeitkontingent von mindestens 2 bis 4 Stunden pro Woche
  • Verbindliche Teilnahme an Gruppentreffen und Supervision
  • Interesse an einem mehrjährigen Engagement.

Teilnehmenden, die sich längerfristig ehrenamtlich im Hospiz-Verein Bergstraße engagieren, wird die Teilnahmegebühr rückerstattet.

Haben wir Ihr Interesse für diese ehrenamtliche Tätigkeit geweckt oder kennen Sie jemanden, der sich in einem modernen Verein in der Begleitung Trauernder engagieren möchte? Rufen Sie uns einfach an (06251-98945-0) oder mailen Sie uns an post@hospiz-verein-bergstrasse.de. Gerne beantworten wir Ihre Fragen und informieren Sie über alle Details zur Weiterbildung.

Wichtig ist für Sie möglicherweise auch, was den Bereich Trauerbegleitung bei uns auszeichnet:

  • Anerkannte und gut etablierte Angebote für Trauernde
  • Qualifizierte Aus- und Weiterbildungen
  • Umfassende Einarbeitung
  • Innerorganisatorische Begleitung durch eine hauptamtliche Koordinatorin
  • Regelmäßiger Austausch in zweimonatlichen Teamtreffen
  • Regelmäßige zweimonatliche Supervision
  • Verankerung in regionalen Netzwerken
  • Sympathische, engagierte KollegInnen und die Möglichkeit, die Entwicklung des Teams mitzugestalten.

Männer und Trauer

Nicht unerwähnt sei an dieser Stelle, dass auch zunehmend trauernde Männer unsere Angebote zur Trauerbegleitung wahrnehmen. Das ist nicht selbstverständlich, denn Männern fällt es häufig schwer, ihre Gefühle in der Trauer zu äußern, und üblicherweise finden sie nur vereinzelt den Weg in Trauergruppen oder -Angebote.

Um uns intensiver mit der Frage „Trauern Männer anders und wenn ja, wie?“ auseinanderzusetzen, luden wir im September 2016 Herrn Dr. Martin Kreuels ein, seine Erkenntnisse mit uns zu diskutieren. Herr Kreuels beschäftigt sich seit dem Tod seiner Frau im Jahr 2009 intensiv mit dem Thema Tod und Trauer und hat seine Erfahrungen in mehreren Büchern beschrieben. Sehr aufschlussreich und unterhaltsam spannte er den Bogen von der Evolution über die Erziehung und unterschiedliche Rollenbilder bis hin zu typisch männlichen und weiblichen Strategien im Umgang mit Trauer. Wie bei seinen Vorträgen üblich, nahmen an der Diskussion etwa 20 Frauen und nur zwei Männer teil, und genau hierin liegt nach Dr. Kreuels ein Problem in Hospiz-Vereinen aus Männersicht: „Die Hospiz- und Trauerarbeit ist überwiegend weiblich. Es wäre wünschenswert, dass sich dort mehr Männer engagierten.“

Möglicherweise gelingt es dem Hospiz-Verein Bergstraße durch das neue Weiterbildungsangebot, auch Männer für diese Aufgabe zu interessieren und im besten Fall zu gewinnen. Jedenfalls können wir versichern: Es wartet eine persönlich bereichernde Ausbildung und eine überaus lohnende Aufgabe auf Sie. Und einerlei, ob Damen oder Herren, wir freuen uns sehr auf neue Mitglieder im Team.
Im Namen der Trauerbegleiterinnen

Claudia Mayer, Vorstandsmitglied und Leiterin des Trauerbegleiter-Teams

Claudia Mayer

Claudia Mayer zog mit ihrer Familie vor 6 Jahren an die Bergstraße. Gemeinsam mit Ihrem Mann ist sie seit 1996 als selbständige Unternehmensberaterin tätig. Ihre Freizeit verbringt Frau Mayer am liebsten in der Natur und auf Reisen.

Trauer und Flucht

Ganz Europa wurde im vergangenen Jahr von einer ungeahnten Anzahl an Flüchtlingen überrascht. Auch in Südhessen wurden zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen, viele Mitbürger engagieren sich haupt- und ehrenamtlich in deren Betreuung. Die Flüchtlinge beim Ankommen und in der Organisation des Alltags zu unterstützen stellt bereits eine herausfordernde Aufgabe dar, doch wie können Begleitende umgehen mit den Themen Verluste, Tode, Trauer und Trauma?
 Auf ihrer Website bietet Frau Paul ein wertvolles Forum für Erfahrungen in der (Trauer)Begleitung von Flüchtlingen, aus dem wir im Folgenden hilfreiche Aspekte für Begleitende zusammengefasst haben.

Überleben hat Vorrang
Die Menschen, die wir Flüchtlinge nennen oder Asylsuchende, sind Menschen, die weggegangen sind von Krieg, Folter, Hunger und Hoffnungslosigkeit. Menschen auf dem Weg in eine ungewisse aber hoffnungsvolle Zukunft. Sie wollen nicht nur weg von der Verzweiflung, sie sind unterwegs hin zu einem neuen, besseren Leben. Wie alle Migranten richten sie ihre Gefühle und Gedanken auf die Zukunft. Überleben im Hier und Jetzt und das Aufbauen von Chancen haben unbedingten Vorrang vor jedem Zurückschauen, Bedauern und Betrauern.


„Wenn ihm seine Mutter aus Syrien auf die Mailbox spricht, löscht Ibrahim die Nachricht, ohne sie anzuhören. Er will sie nicht hören, die Schrecken, die er selbst durchgemacht hat. Erst 20 Jahre alt, hofft er in Deutschland auf einen Neuanfang.“ Die Welt Kompakt, 29.2.2016, S. 25

Alle, mit denen ich gesprochen habe, sind überzeugt davon, dass es jetzt nicht die Zeit ist, mit Flüchtlingen über die Gesamtheit ihrer Verluste zu sprechen. Was sie ebenfalls nicht an sich heran lassen können und wollen, sind Verluste und Tode, die durch gewaltsame Umstände von Krieg, Bürgerkrieg und eben auch auf dem langen Fluchtweg geschehen sind. Das Gewaltsame, Verstörende der Todesumstände kann sich wie eine Fessel um die Gefühle und Gedanken des Trauerprozesses legen. Das kennen wir von Menschen mit traumatischer Trauer hier, die nach Mord, nach Unfall oder Suizid trauern. Zur Sicherung des hart erkämpften Überlebens werden Verluste dann gar nicht mehr angesehen, weder rückblickend noch aktuell. „Die Unfähigkeit zu trauern“ haben M. und M. Mitscherlich das in ihrem Buch über die Seelenverfassung der Deutschen nach dem 2. Weltkrieg und dem Ende der Nazi-Diktatur genannt. Die Parallelen sind augenfällig und viele TrauerbegleiterInnen berichten, dass alte Menschen nun zum ersten Mal in ihrem Leben ihre eigenen Fluchtgeschichten und damit verbundenen Verluste erzählen. Das ist eine wichtige Entwicklung, die auch den „Kriegskindern“ und „Kriegsenkeln“ helfen wird, sich und ihre Familien ein Stück besser zu verstehen.


Zeitpunkte und Traueranlässe
Das Trauern der heutigen Flüchtlinge um weiter zurückliegende Verluste und um traumatische Tode, die zur Flucht geführt haben oder in ihrem Verlauf erlebt wurden – das wird noch eine ganze Weile von der Aufgabe des Überlebens in Schach gehalten werden. Begleitende werden es in manchen Momenten, unerwartet und nicht im Rahmen einer Trauerbegleitung sehen und so spontan, experimentierfreudig und behutsam reagieren müssen, wie I. Zinnecker es in ihrem Bericht im Forum schildert.

 © Franky242 | Dreamstime.com

Doch bis dahin gibt es auch die „ganz normalen Tode“ von Angehörigen und Freunden von Flüchtlingen in den Heimatländern oder hier. Es gibt wie bei allen Menschen auch in den Familien von Flüchtlingen Altersschwäche und Fehlgeburten und Herzinfarkte. Diese aktuellen Tode und Traueranlässe werden wir miterleben. Die Hauspatin einer kleinen Flüchtlingsunterkunft erzählte mir von der Zusammenkunft von über 50 Flüchtlingen in der Unterkunft, die sie betreut. Was sie zunächst für eine Geburtstagsfeier hielt, wurde ihr von einem jungen Mann erklärt als Abschiedsfeier von seinem Vater, der in der fernen Heimat gestorben war. Er lud sie ein, sich der Trauergemeinde, die soweit möglich auf dem Boden saß, anzuschließen. Sie wollte sich nicht aufdrängen, hatte außerdem einen Termin und entschuldigte sich. Eine kleine Chance des Vertrauensaufbaus und des Kennenlernens, wie diese Menschen mit Trauer umgehen, verstrich. Der junge Mann erklärte ihr in den kommenden Tagen aber weiter, was geschah. Einige Tage ging er nicht zum Deutschunterricht, blieben die vielen Menschen beieinander. Nach einer Woche löste sich die Versammlung auf und der junge Mann zeigte sein erstes Lächeln seit einer Woche. Die deutlich gezeigte und geteilte Trauerzeit war für ihn nun abgeschlossen.

Ressourcen
Internationale Forschungen bestätigen immer wieder, dass 80-90% aller trauernden Menschen ihren Trauerweg ohne institutionelle, fachlich geschulte Trauerbegleitung gehen können. Dazu brauchen sie mitmenschliche Unterstützung aus ihrem Familien- und Freundeskreis. Die Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind, kommen aus Gesellschaften, in denen der Verbund aus Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten selbstverständlicher und zuverlässiger zuständig ist für die Übergänge zwischen Leben und Tod. „Da muss jeder allein durch“ würden diese Menschen zumindest in den ersten Tagen und Wochen nach einem Tod niemals sagen. Sie suchen und finden selbst unter den Bedingungen der Flucht weitgehend vertraute Gemeinschaften, die ihnen beim Trauern um aktuelle Tode helfen. Wir können manchmal Teil dieser Gemeinschaften sein – wenn wir es als Lehrerin, ehrenamtlicher Begleiter etc. bereits sind - nicht als „Trauerexperten“ sondern als mitfühlender Mitmensch.


Trauma und Trauer
Überleben hat Vorrang – auch bei deutschen Trauernden können emotionale Reaktionen erst dann gelebt werden, wenn der Boden unter den Füßen wieder ein wenig fester geworden ist. Das gilt für Flüchtlinge in ihrer existentiell unsicheren Lebenssituation ganz besonders. Fragen nach dem Erleben von Mord, Hinrichtung, Ertrinken oder Verdursten auf der Flucht sind NICHT hilfreich für diese Menschen. Eine Konfrontation mit den verstörenden Sterbesituationen von Familienmitgliedern und anderen sollte niemals erzwungen werden! Sie entlastet NICHT. Die meisten Flüchtlinge suchen von sich aus Ablenkung von den belastenden Ereignissen, sie ertragen die Erinnerungen nicht und brechen Gespräche darüber von sich aus ab. Wenn sie in einem vertrauten Gespräch oder ausgelöst durch z.B. eine aktuelle Todesnachricht von ihrem Entsetzen überwältigt werden, tun Gesprächspartner gut daran, dies nicht zu verstärken. Halt, Wärme, Zuwendung, menschliches Dasein helfen, den Schrecken zu ertragen. Bei anhaltenden Schlafstörungen, Rückzug, quälenden Erinnerungsblitzen können Begleitende betroffenen Flüchtlingen erklären, dass die genannten Symptome „normale Reaktionen auf unnormale Belastungen sind“ und die Hilfe eines Traumatherapeuten vermitteln. Darüber hinaus können sie: das Selbstwertgefühl stärken, sich für bessere Rahmenbedingungen einsetzen, Normalität ermöglichen, kreative Fähigkeiten entwickeln lassen, die jeweiligen vertrauten Rituale ermöglichen und Geduld haben. Dabei bleiben.


© Info23144 | Dreamstime.com

Die Trauer der Begleitenden

Die Begleitenden brauchen auch Schutz und Unterstützung für sich. Ihre Werte werden verletzt durch das, was Flüchtlinge erlebt und erlitten haben. Begleitende teilen die aktuelle Ohnmacht der Flüchtlinge, wenn es um Behörden und ihre Abläufe und Entscheidungen geht. Sie können überfordert sein durch die Erlebnisse von Gewalt, Verlust, Willkür und Menschenrechtsverletzung der Geflüchteten. Sie können an die eigene Familiengeschichte erinnert werden. Sie erleben immer wieder frustrierende Beziehungsabbrüche, wenn Flüchtlinge, die sie betreuen, in eine andere Unterkunft verlegt oder abgeschoben werden. Jeder Begleitende braucht Rückhalt in den eigenen Netzwerken und persönlichen Ressourcen. Und wie in der Trauerbegleitung üblich, profitieren auch Begleitende vom Rückhalt bei einer Koordinationskraft, von Fortbildungen, Austausch und Supervision.
Weitere Erfahrungsberichte, Fragen und Grundlagentexte finden Sie im Forum Trauer und Flucht auf http://www.trauerinstitut.de. Eine sehr gute Broschüre zum Verständnis und zum Umgang mit potentiell traumatisierten Flüchtlingen mit dem Titel „Zuhören hilft“ steht unterwww.refugio-vs.de/downloads/ zum Download bereit.

Darüber hinaus steht Ihnen Frau Angelika Michel, Koordinatorin im Hospiz-Verein Bergstraße, für weitere Informationen zur Verfügung. Sollten Sie Interesse an einer Weiterbildung zur Trauerbegleiterin / zum Trauerbegleiter haben, informiert sie Sie gerne ausführlich über unser aktuelles Fortbildungsangebot.
Ursprünglicher Text Chris Paul, gekürzt von Claudia Mayer

Chris Paul

Chris Paul, geb. 1962, ist Soziale Verhaltenswissenschaftlerin B.A., Trainerin, Fachautorin und Leiterin des TrauerInstituts Deutschland. Seit vielen Jahren setzt sie Akzente im Bereich der Trauerarbeit und ist auch international als Dozentin tätig. Ihre Bücher sind Standardwerke für Betroffene und Fachleute gleichermaßen.

„Continuing bonds“ - oder was mich bewog, mich in die Hospizarbeit einzubringen

Wie so oft in der Hospizarbeit war es auch in meinem Fall ein persönlicher Verlust, der mich dazu bewog, mich in der Sterbe- und Trauerbegleitung zu engagieren. Durch den plötzlichen Tod eines nahen Familienangehörigen erlebte ich zum ersten Mal unmittelbar, wie Verluste das Leben schlagartig verändern und wie sich gewachsene Gefüge, Aufgaben- und Verantwortungsbereiche von jetzt auf nachher verschieben können.

Seil mit herzförmigem Knoten

Tief getroffen von diesem Ereignis war ich dennoch beeindruckt von einem Gefühl, das mich nicht losließ: Obwohl ein für mich so wichtiger Mensch aus meinem Leben getreten war, hatte ich nie wirklich den Eindruck, ihn verloren zu haben. Die tief empfundene Liebe zu dem Verstorbenen, der gemeinsame Hintergrund und das zusammen gelebte Leben ließen ihn ein Teil von mir und meinem Leben sein - für mich war er damit nicht verloren, sondern mir immer noch sehr nah.
Auch später, im weiteren Verlauf meines Trauerprozesses, durfte ich die Erfahrung machen, dass, auch wenn Menschen sterben, eine Beziehung zu ihnen nicht notwendigerweise aufgegeben werden muss. Bindungen können sich verändern und wandeln und dürfen immer wieder neu definiert werden - dies gilt auch, wenn Menschen verstorben sind. Aus dieser Erfahrung habe ich viel Kraft und Mut geschöpft und letztendlich war es wohl diese Erkenntnis, die mich dazu bewog, mich der Hospizarbeit zuzuwenden.

Im Zuge meiner Ausbildung zur Trauerbegleiterin erfuhr ich, dass die moderne Trauerforschung für diese Art, mit Verlusten umzugehen, einen Namen hat: Man spricht von „continuing bonds“ (nach Klass, Silverman, Nickman), was so viel bedeutet wie „fortdauernde Bindungen“. Durch empirische Studien in den USA wurde festgestellt, dass es vielen Menschen ein Bedürfnis ist, den Verstorbenen und die eigene Liebe zu ihm nicht „loszulassen“, sondern zu verwandeln. Die Möglichkeit zu haben, sich in einem neuen Leben einzufinden und dort einen anderen, sicheren Platz für den Verstorbenen einzurichten, kann für Hinterbliebene ein guter Weg sein. Vieles in der modernen Trauerforschung weist darauf hin, dass die Toten zu den Lebenden gehören.

Obwohl diese Erkenntnisse für meinen persönlichen Weg wichtig sind und mir voll und ganz entsprechen, bleibt mein oberster Anspruch bei einer Begleitung trotzdem, diese nie unter die Prämisse eigener Erfahrungen oder gar Überzeugungen zu stellen! Beim Begleiten ist es wichtig, die Situationen genau anzusehen und so mitzugehen, wie es dem zu Begleitenden entspricht. Jeder Trauernde und auch jeder Sterbende hat das Recht, dieses Stück Lebensweg so zu gestalten, wie er es möchte und wie es für ihn stimmig ist.

Die Möglichkeiten, Trauer zu begegnen sind äußerst vielfältig. Oft stelle ich fest, wie wichtig es ist zu vermitteln, dass Trauer gelebt und empfunden werden darf. Für viele Menschen ist es tröstlich, einfach jemanden zu haben, der unvoreingenommen zuhört. Es kann wichtig sein, über den Verlust sprechen zu dürfen und dem Schmerz darüber Ausdruck zu geben. Vielen Trauernden tut es gut, Rituale zu leben, Erinnerungen zusammenzutragen und wertzuschätzen, oder auch eine Möglichkeit zu finden, eventuell Unerledigtes noch zu bereinigen. Für manche ist es aber tatsächlich auch hilfreich, mit der Vergangenheit abzuschließen.

Somit heißt begleiten also mitgehen, mitschwingen und sich einlassen können, ohne den Weg vorgeben zu wollen. Ich selbst lerne in jeder Begleitung wieder Neues, wofür ich sehr dankbar bin.

Raphaela Würsching

Raphaela Würsching ist 51 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern, einem Hund und zwei Katzen in Lorsch. Frau Würsching ist von Beruf Stewardess,liebt das Reisen und Lesen und kocht gerne. Wichtig ist ihr, für ihre Familie da zu sein und sich mit Freunden zu treffen.

Trauerbegleitung - einige Elemente der inneren Haltung

Vielleicht finden Sie das Wort „Trauerbegleiterin“ ungewöhnlich, vertrauter sind möglicherweise Wortkombinationen mit „Helfen“, wie z. B. „Familienhelferin“. Warum wird so viel Wert auf den Begriff „Begleitung“ gelegt?

Die lebhafte Diskussion über den Artikel von Sabine Halter „Vom Trostbringer zum Wegbegleiter“ (Sabine Halter „Vom Trostbringer zum Wegbegleiter“, Leidfaden 2011 Heft 0)  in meiner Hospizgruppe, die dem regelmäßigen Austausch und der Fortbildung ehrenamtlicher Hospizbegleiterinnen dient, hat mein Verständnis von Begleitung erweitert. Ebenso sind mir Gedanken von Frank Ostaseski aus einer Fortbildung von vor ca. 10 Jahren sehr präsent, die ich teilweise zitiere. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen und natürlich meine eigenen Erfahrungen führten zu folgender Darstellung:

Ein Sinnbild für „Begleitung“ findet sich schon im Logo unseres Vereins. Es gibt eine klare Antwort: Zwei gleichgroße Figuren sind dargestellt. Niemand ist kleiner! Niemand ist größer! Das Stützende ist zu spüren, aber nicht erdrückend. Wertschätzung drückt sich in Vielem, in unserem Logo in gleichgroßen Figuren aus.

Logo Hospiz-Verein

Trauernde und Begleiterinnen begegnen sich auf Augenhöhe. Sabine Halter sagt in ihrem Artikel: „Trauerbegleiter sind Wegbegleiter“. Die Begleiterinnen gehen nicht voraus und bestimmen die Richtung, sie gehen ein Stück des Lebenswegs eines/r Anderen mit. Nicht passiv, nein aktiv!  Was aber ist an „Mitgehen“ aktiv? Folgende vier Schlagwörter machen das deutlich:

Achtsam-Sein: „Kluge Aufmerksamkeit beansprucht Geist, Herz und Körper und ist gleichermaßen segensreich für Begleitende und Trauernde. Achtsamkeit und Mitgefühl sind zwei Aspekte kluger Aufmerksamkeit. Die Balance dieser beiden Qualitäten ermöglicht uns eine tiefe Zuwendung, ohne dabei selbst überwältigt zu werden“, nach Frank Ostaseski.

Da-Sein: Ganz in der Gegenwart sein, nicht in die Zukunft ausweichen oder an der Vergangenheit hängen. Dieses Ganz-Präsent-Sein, im Kontakt mit dem Anderen und doch auch mit sich selbst, ist die wünschenswerte Haltung einer Begleiterin.

Mitfühlend-Sein: Wenn Begleiterinnen sich in ihrer Ganzheitlichkeit mitfühlend und ohne Selbstverurteilung sehen können, können sie sich auch mit ihrem Gegenüber mitfühlend verbinden.

Mit dem Herzen sehen und hören: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ schreibt A. de Saint-Exupéry.

Kann die Begleiterin das eigene Herz öffnen und aus dieser Weite heraus die Begleiteten wahrnehmen, dann können dabei heilende Momente erlebt werden.
Allen diesen Qualitäten gemeinsam ist der Aspekt, dass es weniger um das „Machen“, sondern um das „So-Sein-Dürfen“, vielleicht auch um ein „gelassenes Verweilen“ geht. Es gibt keine Eile, keinen Druck, etwas zu erledigen oder abzuarbeiten.

Damit Begleiterinnen ihrem eigenen Leiden oder dem Leiden der Trauernden begegnen können, sollten sie auf innere Ressourcen zurückgreifen können. Achtsamkeit, Klarheit und Mitgefühl können einen inneren Schutzraum eröffnen, trotz aller Turbulenzen im Inneren und im Äußeren.

Diese kurz skizzierte Haltung in einer Trauerbegleitung kann ein hilfreiches „Mitgehen“ ermöglichen, das nicht erschöpfend ist.

Ulrike Herzog

Ulrike Herzog war früher Lehrerin am Goethe-Gymnasium Bensheim. Seit 1996 ist sie Mitglied im Hospiz-Verein Bergstraße und war nach ihrer Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin in der ambulanten Sterbebegleitung tätig. Frau Herzog engagiert sich seit ca. 3 Jahren im Trauer-
begleitungsteam, insbesondere beim Frühstück und Café für Trauernde, und unterstützt das Hospiz als Einkäuferin für die Küche.

Der Trauer Raum geben

Mit dem Bau des Hospiz Bergstraße eröffnete sich für die Trauerbegleiterinnen des Hospiz-Vereins die Möglichkeit, einen lange gehegten Wunsch zu realisieren: einen Ort zu bieten, an dem Trauernde ihre Gedanken und Gefühle mit anderen teilen können. Seit 2011 lädt das Team um die Initiatorinnen Beate Luley, Angelika Michel und Elfriede Roman-Menzel Trauernde ein, Menschen zu begegnen, die ebenfalls den Verlust einer nahestehenden Person erlebt haben.

Liebevoll wird der helle, freundliche Seminarraum im Erdgeschoss des Hospizhauses hierfür vorbereitet: Am zweiten Sonntag im Monat gibt es von 15 bis 17 Uhr im „Café für Trauernde“ Kaffee und Kuchen an Tafeln, die entsprechend der Jahreszeit geschmückt sind. Im „Frühstück für Trauernde“ bieten die Trauerbegleiterinnen am zweiten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr alles, was zu einem gemütlichen Frühstück gehört.

Angelika Michel, Koordinatorin der Trauerbegleitung meint: „Wichtig ist uns, den Trauernden regelmäßig einen schönen Rahmen zu bieten, an dem sie sich umsorgt fühlen und spüren, dass sie mit ihrer Trauer nicht alleine sind. Einen Ort, an dem sie sich mit anderen austauschen können, an dem geweint, gelacht, geredet aber auch geschwiegen werden kann. Wir nennen die Angebote ‚offene Treffen‘, da sie allen Menschen offen stehen, die den Tod von Angehörigen, Freunden oder Kollegen betrauern, unabhängig davon, wie lange der Verlust zurückliegt. Ganz herzlich eingeladen sind auch Trauernde, deren Angehörige nicht im Hospiz verstorben sind. Eine Anmeldung zu den offenen Treffen ist nicht erforderlich.“

Doch welche Bedeutung haben diese Angebote für die Trauernden? Um hierüber Genaueres zu erfahren, haben sich die Trauerbegleiterinnen Inge Rebenich und Irmtraut Schwank mit vorbereiteten Fragen an zwei Gäste gewandt, die sich freundlicherweise zur Veröffentlichung ihrer persönlichen Äußerungen in diesem Hospiz-Brief bereit erklärt haben. Inge Rebenichs Gespräch mit Herrn Eckrich fand in einem vertraulichen Rahmen im Anschluss an das Frühstück für Trauernde am 14.07.2016 statt. Irmtraut Schwank führte ihr Gespräch mit Frau Ritzert an einem anderen Termin. Der besseren Lesbarkeit halber fassen wir die beiden Interviews zusammen.

Gedenksteine

Herr Eckrich, wie sind Sie auf das Café für Trauernde aufmerksam geworden?
Herr Eckrich: Noch zu Lebzeiten meiner Frau habe ich im Redaktionsteil des Bergsträßer Anzeigers einen Artikel darüber gelesen.
Wann ist Ihre Frau verstorben?
Herr Eckrich: Auf den Tag genau vor drei Jahren und drei Monaten, also am 14.04.2013.

Frau Ritzert, wie sind Sie auf das Frühstück für Trauernde aufmerksam geworden und wann sind Sie zum ersten Mal zu uns gekommen?
Frau Ritzert: Kurz nach dem Tod meines Mannes las ich eine Anzeige im BA. Es ging mir schlecht, mein Mann war erst 14 Tage zuvor am 29.01.2014 verstorben, und ich bin spontan zum Frühstück für Trauernde gefahren. Ganz allein. Ich wurde von den Damen liebevoll empfangen.

Ist es Ihnen schwer gefallen, zu uns zu kommen?
Herr Eckrich: Da war eine Scheu, weil man es nicht gewohnt ist, sich zu öffnen.
Frau Ritzert: Nein, ich kannte Sie (Schwester Irmtraut).

Wie oft kommen Sie zu unseren Angeboten?
Frau Ritzert: Seit meinem ersten Besuch regelmäßig. Ich konnte nur einmal nicht teilnehmen und habe zwischenzeitlich zwei weitere Damen mitgebracht.
Herr Eckrich: Ich besuche das Café und das Frühstück für Trauernde. Seit meinem ersten Besuch habe ich keinen Termin versäumt, da ich die Regelmäßigkeit mag.

Was ist Ihnen hier wichtig?
Herr Eckrich: Betroffene zu treffen, die gleichen Gefühle zu erkennen, den richtigen Tonfall, die gleiche Sprache, die Schicksalsgleichheit. Dadurch entsteht eine gewisse Vertrautheit und Unbefangenheit. Es wird einem leicht gemacht, sein Herz zu öffnen. Man kann sich zu anderen stellen oder setzen, zuhören, aber auch schweigen und braucht keinen Smalltalk zu machen.
Frau Ritzert: Die Freude aufs Hospiz, die Gemeinsamkeit. Wenn es mir schlecht geht, ist immer jemand da, der sich Zeit nimmt, mit mir redet und es ehrlich meint.

Was nehmen Sie von den Treffen mit nach Hause?
Frau Ritzert: Zuversicht, das Gefühl, ernst genommen zu werden. Die Gemeinschaft.
Herr Eckrich: Viel Zuversicht und Kraft.

Hat sich Ihr Trauern verändert und wenn ja, ist es Ihnen möglich, zu sagen, wie?
Herr Eckrich: Ich emanzipiere mich von der bisherigen Art der Trauer. Sie hat eine andere Qualität bekommen. Obwohl ich schon immer sehr gerne gelesen habe, habe ich es in den letzten zwei bis drei Jahren nicht mehr getan. Auch war es mir nicht mehr möglich, meinen Hobbies Basteln und Schreinern nachzugehen. Vor sechs bis neun Monaten kam das Interesse jedoch wieder zurück. Ich kann für meine Seele sorgen. Die Freude am Leben kommt nach und nach wieder zurück.
Frau Ritzert: Sie ist leichter geworden. Ich kann inzwischen ins Schlafzimmer gehen, aber ob ich jemals wieder dort schlafen kann, wird die Zeit zeigen.

Frau Ritzert, Herr Eckrich, vielen Dank für das Gespräch, Ihr Vertrauen und die Erlaubnis, andere an Ihren Eindrücken und Gefühlen teilnehmen zu lassen.

Inge Rebenich

Inge Rebenich ist seit dem Tag der Eröffnung des Hospizes im August 2010 als Ehrenamtliche tätig und hat im Mai 2011 ihre Ausbildung zur Hospiz-Begleiterin abgeschlossen. Aus eigener Erfahrung weiß sie, wie es sich anfühlt über viele Jahre mit seiner Trauer allein gelassen zu werden. Zur Trauerbegleitung fand Frau Rebenich, als sie das erste Mal im Café für Trauernde mithalf und dort spürte, dass dies ihr Weg ist. Kurz darauf ließ sie sich zur Trauerbegleiterin im Ehrenamt ausbilden. Wie auch ihrem Interviewpartner ist Frau Rebenich Kontinuität sehr wichtig.

Irmtraud Schwank

Irmtraut Schwank ist seit der Eröffnung (August 2010) im Hospiz Bergstraße als Fachkraft für Palliative Care tätig. Seit 2008 ist sie Hospiz- und seit 2011 Trauerbegleiterin. Frau Schwank engagiert sich ehrenamtlich beim Frühstück für Trauernde.

Ein Bericht aus unserer Arbeit - Trauerbegleitung nach Suizid

Es ist Sommer. Draußen ist es heiß, die Sonne brennt vom Himmel. Ein wohliges Gefühl von Nichts-tun-müssen und Ferien stellt sich ein. Dann - ein Anruf der Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins. Eine Frau braucht dringend Trauerbegleitung. Vier Wochen zuvor hat sich ihr Sohn das Leben genommen – er wurde nur 21 Jahre alt. Die Mutter ist am Boden zerstört. Die Frage an mich lautet: „Kannst du da mal hinfahren? Kannst du ihr und der Familie helfen?“

Natürlich kann ich hinfahren, aber ob ich helfen kann? In der Trauerforschung wird Trauer nach Suizid als „erschwerte Trauer“ bezeichnet und bedarf besonders sensibler Unterstützung. Die Zahl der Suizide in Deutschland beziffert sich auf ca. 10.000 pro Jahr.

Statistiken belegen, dass die Gefahr von Suizid in Familien, in denen sich bereits ein Suizid ereignet hat, erhöht ist. Der Nachsterbewunsch ist in der ersten Zeit „danach“ besonders hoch. Deshalb ist Trauerbegleitung in diesen Fällen auch „Suizidprävention“.

Ich fahre zu der Familie, im Kopf die Worte von Chris Paul „Das Leben von Hinterbliebenen ist mit dem Todesfall (Suizid) aus seinem Rahmen gefallen, nichts passt mehr an die Stelle, an die es vorher gehörte. Nichts hat die gleiche Bedeutung wie zuvor.“ - Bin ich dem gewachsen?

Bei Familie G. angekommen, fällt mir genau das auf. Nichts scheint zu passen. Einerseits erlebe ich ein aufgeregtes Treiben. Hier wird offensichtlich eine Familienfeier vorbereitet. Und gleichzeitig spüre ich Traurigkeit und Unsicherheit – eine dunkle Wolke scheint über der Familie zu schweben. Wir sitzen draußen im Garten und frieren trotz der 35 Grad Lufttemperatur. Die Mutter ist in sich gekehrt, sieht mich nicht an, weint still und kann kaum aussprechen, was passiert ist. Ich spüre ihre Angst, Scham, Schuld und noch mehr Traurigkeit – das Bild „ein Fass ohne Boden“ an Traurigkeit drängt sich mir auf und erneut meine eigenen Zweifel, ob ich helfen kann?

Ich warte ab und beginne vorsichtig - Frau G. beginnt noch vorsichtiger zu erzählen. Ja, ich kann ihr helfen: zuhören, vielleicht verstehen. Nicht bewerten, nicht beurteilen aber zuverlässig da sein mit viel Geduld. Aber vor allen Dingen: ich kann helfen, langsam wieder zurück in das eigene Leben zu finden – ein langer und beschwerlicher Prozess! Im Fall von Familie G. stellt sich jetzt aber auch die ganz konkrete Frage, ob die jüngere Schwester des Suizidenten – sechs Wochen nach dem Tod ihres Bruders - die lange geplante Hochzeit feiern darf? In einem Abschiedsbrief an sie habe er das ausdrücklich so gewünscht! Welcher Rahmen ist dafür angemessen? Kann man gleichzeitig feiern und traurig sein? Ist das jetzt der richtige Zeitpunkt für die Hochzeit? Darf die Mutter sich überhaupt mit ihrer Tochter freuen? Frau G. fühlt sich schuldig. Sie schäme sich, fühle sich nutzlos, ohnmächtig. Außerdem fürchtet sie sich vor den Reaktionen aus der Nachbarschaft, von Freunden und vor Verurteilungen von Verwandten. Sie fühlt sich wie unter einer Glasglocke ausgestellt – sie hat das Gefühl, jeder könne ihr Unglück sehen – wann ist dieser Alptraum endlich vorbei?

Konkrete Fragen sind relativ schnell beantwortet, und die Familie macht weiter mit den Vorbereitungen für die Hochzeit. Der Umgang mit den Gefühlen ist schwieriger und wird sehr viel länger dauern.
Später muss Frau G. wieder lernen, den Alltag zu bewältigen z. B. das Zimmer ihres verstorbenen Sohnes auszuräumen. Ich treffe Frau G. regelmäßig einmal pro Woche – es entsteht eine vertrauliche und konstruktive Beziehung. Frau G. beginnt, langsam wieder Pläne zu machen. Sie treibt wieder Sport. Sie verreist zu einer Tochter – langsam, langsam findet sie in ein neues Leben zurück – in eines ohne den geliebten Sohn D.

Dann kommt die Vorweihnachtszeit. Manchmal ist die Trauer kaum auszuhalten. Aber am schwersten sind für sie die Gefühle von Versagt-haben, Schuld-sein und sich vor der Gesellschaft, Familie, den eigenen Kindern zu schämen. Nach Weihnachten ist der erste Geburtstag nach D.s Tod. Wie kann dieser Tag angemessen begangen werden? Ich treffe mich mit Frau G. zuerst im Café und anschließend begleite ich sie zum Friedhof. Dort warten schon die Töchter. Die Familie rückt enger zusammen. 

Ungefähr ein Jahr später. Trauerbegleitung funktioniert auch in diesem Fall „erschwerter Trauer“. Ich bin erleichtert und dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen. Trotzdem spüre ich, dass noch etwas fehlt. Mein Eindruck ist, dass Frau G. von Gesprächen mit anderen Betroffenen (nach Suizid) profitieren würde. Ich recherchiere. Finde heraus, dass es zurzeit in unserer unmittelbaren Umgebung keine Selbsthilfegruppe (wie z. B. von AGUS - Angehörige nach Suizid) gibt. Wir vom Trauerteam des Hospiz-Vereins Bergstraße wollen diese Lücke schließen.
Barbara Mansfeld

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Neue Initiative:
Weiter leben.
Gruppe für Trauernde nach Suizid

Trauerbegleitung nach Suizid wird als hilfreich erlebt – wie in nebenstehendem Bericht geschildert. Auf längere Sicht allerdings wünschen sich die Betroffenen mehr Austausch mit anderen Betroffenen. Die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen ist bekannt.
Wir vom Trauerbegleiter-Team des Hospiz-Vereins Bergstraße haben uns deshalb entschlossen, eine Gruppe für Suizidtrauernde zu organisieren und durchzuführen. Ab Februar 2017 bieten wir für diese Menschen eine moderierte Selbsthilfegruppe an. Dabei treffen sich Betroffene einmal monatlich, um im Gespräch zu erfahren, dass auch andere betroffen sind und wie man einen solchen Schicksalsschlag aushalten und sogar bewältigen kann. Willkommen sind Hinterbliebene nach Suizid mit dem Wunsch nach Austausch und Unterstützung. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange der Todesfall zurückliegt.

Informationsveranstaltung: 04.02.2017, 15.30 Uhr im Hospiz Bergstraße, Kalkgasse 13, Bensheim
Gruppentreffen: ab 20.02.2017, in unregelmäßigen Abständen montags 19 bis 21 Uhr,
Voranmeldung und Informationen beim Hospiz-Verein Bergstraße e.V. unter: 06251 98945-0 oder unter

Barbara Mansfeld

Barbara Mansfeld, seit kurzem im Ruhestand, arbeitete als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. Sie ist verheiratet und lebt in Zwingenberg. Für Kinder und Enkel Zeit zu haben ist ein Privileg der gegenwärtigen Lebensphase. Die Arbeit mit Menschen in Krisensituationen ist ihr ein besonderes Anliegen.

Der Lebensgarten - ein symbolischer Trauerweg auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe

Der Tod eines geliebten Menschen verändert die Lebenssituation von Hinterbliebenen auf das Schmerzhafteste. Menschen, die einen solchen Verlust noch nicht erleben mussten, können das Ausmaß der Gefühle, Gedanken und Veränderungen, denen Trauernde plötzlich ausgesetzt sind, kaum ermessen.

Eine besondere Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem Thema Trauer bietet der symbolische Trauerweg im „Lebensgarten“ auf dem Karlsruher Hauptfriedhof. In 14 Stationen führt er von der Zeit, als „noch alles in Ordnung“ war, über den Schock des Todes eines geliebten Menschen in die Zeit der inneren und äußeren Auseinandersetzung mit vielen Gefühlen und Gedanken, um sich dann zunehmend mit der Gestaltung des eigenen weiteren Lebensweges zu befassen.

Zur Verfügung gestellt von der  Beratungsstelle im InfoCenter am Hauptfriedhof Karlsruhe.

Auf dem Weg durch den Lebensgarten finden sich an jeder „Station“ meditative Texte der Trauerbegleiterin Barbara Kieferle-Stotz (Friedhofs- und Bestattungsamt Karlsruhe), die auch die Konzeption des „Lebensgartens“ entwickelte. Auch heikle und tabuisierte Themen wie Wut, Schuld oder die Erlaubnis von „Trauerpausen“ werden in den Texten angesprochen.
Im Frühsommer 2016 besuchten meine Kollegin Barbara Mansfeld und ich, Claudia Mayer, den Lebensgarten im Rahmen einer öffentlichen Führung. Wir sind beide im Hospiz-Verein Bergstraße ehrenamtlich in der Begleitung Trauernder tätig und waren fasziniert von der Intensität, mit der es uns der Weg durch den Lebensgarten ermöglichte, viele Aspekte, die uns aus unseren Gesprächen mit Trauernden und unserem eigenen Trauerprozess vertraut sind, zu erfühlen. In der nachfolgenden Beschreibung einzelner „Stationen“ verbinde ich Zitate aus dem „Wegbegleiter“ , einer Broschüre, die Frau Kieferle-Stotz schrieb, um den Garten auch alleine begehen zu können, mit meinen persönlichen Eindrücken. (Alle Zitate aus dem „Wegbegleiter“ sind durch Anführungszeichen gekennzeichnet.)

Station Trauerhaus „So vertraut“
„Von außen betrachtet scheint das vertraute Haus des Trauernden ganz intakt – innen, mit dem Eintritt des Todes erscheint alles Vertraute zerbrochen…“
Im hinteren Garten, verborgen hinter einem hohen Zaun, werden „die verzweifelte Trauer und das ganze Ausmaß der Einsamkeit spürbar“. Der Boden ist mit Lava aus dem Inneren der Erde bedeckt. „Eine fremde und einsame Mondlandschaft, die nichts Vertrautes mehr hat. Das Weitergehen auf diesem unsicheren Untergrund ist mühsam.“

Mit dieser Station beginnt der symbolische Trauerweg. Umgeben von altem Baumbestand, inmitten des Karlsruher Hauptfriedhofs mit seiner 140jährigen Geschichte, lädt der „Lebensgarten“ interessierte Erwachsene ein, der veränderten Lebenswelt von Trauernden zu begegnen, ins Gespräch zu kommen, sich dem Erleben von Trauernden zu nähern.

Frau Kieferle-Stotz: „Mir war wichtig, an jeder Station beim Lesen der Texte zusätzlich einen ‚Halt‘ in Form eines Symbols anzubieten. Dafür schuf der Holzbildhauer Lothar Rumold aus Karlsruhe eindrückliche Stelen, Holz-Worte und Figuren, die Raum für eigene Interpretationen lassen und zur Auseinandersetzung mit den Texten anregen.“

Station Himmelsleiter „Wohin nur?“
„Wohin nur mit meiner Liebe…?: Das Gegenüber unserer Liebe, unserer Fürsorge, unserer Hoffnungen und Lebenspläne fehlt im täglichen Leben…“ In dieser Station klingt aber auch die Frage der Trauernden an: wo bist du nach dem Tod? Gibt es ein Danach?

Station Flüchtende Menschen „Bleibt doch stehen“
Ungewohnte Reaktionen von Trauernden machen Freunden und Bekannten häufig Angst. Angst, nicht die richtigen Worte zu finden. Angst aber auch davor, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Da scheint es einfacher, Begegnungen mit dem Trauernden zu meiden.

Trauernden bleibt diese Flucht nicht verborgen. „Sie kann zu tiefer Verletzung, Enttäuschung, Verbitterung bis hin zur sozialen Isolation führen.“ Der stumme Appell: „Bleibt doch stehen!“

Station Die Bank auf dem Hügel „Trauerpause“
„Eine Trauerpause scheint vielleicht ungewöhnlich, unpassend, provokant zu sein...“ Aber: Trauer ist schwere seelische Arbeit. Arbeit auf einem Gebiet, auf dem man keine oder nur wenig Erfahrung hat. Arbeit, bei der es keinen morgendlichen Beginn oder abendlichen Feierabend gibt. Umso wohltuender ist das Angebot, einmal Platz zu nehmen. Einmal von der Bank auf dem Hügel auf den eigenen Trauerweg zu blicken. Wahrzunehmen, „welch mühsame Strecke man bereits durchlebt hat… Kraft zu schöpfen für die nächsten Schritte...“

Station Das schwankende Boot „Wegsuche“
„Dieses schwankende Boot macht spürbar, wie unsicher der Weg eines Trauernden ist.“ Das sichere Ufer und vertraute Lebensmuster zu verlassen erfordert viel Mut. Wohin wird mich der Strom treiben? Habe ich die Kraft, gegenzusteuern, diesen Weg selbst zu gestalten? Welche Erinnerungen an den Verstorbenen integriere ich in mein weiteres Leben?

Symbol „Der doppelgesichtige Januskopf auf der Drehscheibe“
Mit dem doppelgesichtigen Januskopf aus der römischen Mythologie lässt Frau Kieferle-Stotz am Ende des symbolischen Trauerweges ein Element der Forscherin Dr. R. Smeding einfließen: Der Gott Janus hat zwei Gesichter – ein vorwärts und ein rückwärts gewandtes. „Rückblick und Erinnerung und Ausblick und eigene Lebensgestaltung schließen sich nicht aus, sondern sind untrennbar miteinander verbunden.“
„Die Drehscheibe als Symbol für die eigene Entscheidung und das eigene Tempo in der Trauer“ veranschaulicht auch die Leitlinien der Trauerbegleitung im Hospiz-Verein Bergstraße: Es sind stets die Trauernden, die bestimmen, welche Richtung sie auf ihrem persönlichen Trauerweg einschlagen und mit welcher Geschwindigkeit sie sich auf ihm bewegen.

Zur Verfügung gestellt von der  Beratungsstelle im InfoCenter am Hauptfriedhof Karlsruhe.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Initiatorin, Frau Kieferle-Stotz, ganz herzlich für ihren Mut und ihr Engagement, das Thema Trauer zusammen mit dem Friedhofs- und Bestattungsamt der Stadt Karlsruhe auf diese Weise in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein herzliches Dankeschön auch für die Genehmigung, Auszüge aus ihrem „Wegbegleiter“ und Bildmaterial für diesen Artikel zu nutzen.

Weitere Informationen:
Durch den Lebensgarten werden kostenlose öffentliche Führungen angeboten. Akut betroffene Menschen werden gebeten, nicht alleine durch den Lebensgarten zu gehen, sondern eine vertraute Person mitzunehmen oder bei Frau Kieferle-Stotz anzufragen. Infos und Termine erhalten Sie unter 0721-6638965 oder www.friedhof-karlsruhe.de. Sehr aufschlussreich ist auch das Projekt „Kinderwelten“, das ebenfalls auf dem Hauptfriedhof realisiert wurde und das Erleben und die Gefühle von trauernden Kindern nachvollziehbarer macht.

Claudia Mayer

Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher Anker - Ruhe und Halt finden im Sturm der Gefühle…

…das ist das Ziel der Trauergruppe für Kinder und Jugendliche des Hospiz-Vereins Bergstraße.
Nach dem Tod eines nahe stehenden Menschen brauchen Kinder und Jugendliche Aufmerksamkeit. Manchmal hilft es, mit jemandem darüber zu sprechen, der nicht zur Familie gehört. Aus diesem Grund haben wir vor gut 5 Jahren die Trauergruppe für Kinder und Jugendliche gegründet.
In unserer Gruppe erleben Kinder und Jugendliche, dass sie mit ihren Sorgen, Ängsten und Gefühlen nicht alleine sind. Hier lernen sie andere junge Menschen kennen, denen es ähnlich ergeht. Gemeinsam sprechen wir über Tod, Verlust, Freude, Spaß und vieles mehr. Unterstützend bedienen wir uns kreativer Elemente sowie kleiner Rituale, um den Kindern und Jugendlichen verständlich zu machen, dass nichts mehr so sein wird, wie es war, jedoch anders gut werden kann.

Beispielsweise arbeiten wir sehr gerne mit der Geschichte des Seelenvogels von Michal Snunit. Sie zeigt auf eine feine, humorvolle und bildhafte Weise, wie es in unserem Inneren, unserer Seele oder unserem Herzen aussieht. Die Geschichte verdeutlicht sehr schön, dass unser innerer Seelenvogel alles fühlt, was wir fühlen. Wenn uns jemand verletzt oder wir sehr traurig sind, tobt der Seelenvogel ganz arg in uns herum. Wenn uns jemand lieb hat oder in den Arm nimmt, wird der Seelenvogel größer und größer, bis er uns fast ausfüllt. So gut geht es ihm dann!

Die Geschichte handelt von unserer Seele sowie unseren Gefühlen, und darüber hinaus lehrt sie uns einmal mehr, auf unsere innere Stimme zu hören.
Damit man sich vorstellen kann, was die Kinder und Jugendlichen aus unserer Gruppe bei der Auseinandersetzung mit dem Seelenvogel beschäftigt, stellen wir hier ein Seelenvogel-Bilder vor: 

Seelenvogel

In gemeinsamen Gesprächen über das Thema Trauer beschreiben die Kinder und Jugendlichen ihre Gefühle inmitten ihrer Trauerphase folgendermaßen: „Ich bin einsam!“ - „Ich vermisse den Papa!“ - „Ich bin auch sauer und verzweifelt!“ - „Ich fühle mich schuldig!“ - „Ich bin traurig!“ - „Ich will ihn wieder haben, aber das geht nicht!“ -„Ich habe Schmerzen in mir drinnen (Seele)!“
Häufig genannte Emotionen sind: Hoffnungslosigkeit, Nutzlosigkeit, Traurigkeit, Einsamkeit, Wut und verlorene Lebensfreude. Aus dem Aspekt heraus, den verstorbenen Angehörigen gehabt zu haben, empfinden viele Kinder und Jugendliche auch Dankbarkeit, Liebe, Freude, Stolz und innere Ruhe.
Von den Kindern und Jugendlichen erfahren wir auch, was ihnen hilft und wichtig ist: „Ich möchte getröstet werden!“ - „Ich brauche doch Liebe!“ - „Ich wünsche mir Zeit und Ruhe für mich!“ „Ich möchte, dass sich jemand um mich sorgt!“ - „Ich brauche meine Freunde!“ - „Ich brauche meine Geschwister!“ - „Die Nähe und das Versorgen meines Haustieres ist mir sehr wichtig!“- „Ich brauche Normalität wie z. B. Fernsehen, Musikhören, gemeinsames Kochen, Spielen, mit dem Hund spazieren gehen!“

In der Gruppe arbeiten wir gerne mit kreativen Elementen, wie beispielsweise mit Akrostichons. Hierbei versuchen die Kinder und Jugendlichen, für jeden Buchstaben eines vorgegebenen Wortes, z. B. Trauer, einen Begriff zu finden. Die Kreativität der Kinder und Jugendlichen verdeutlicht, was sie mit der Begrifflichkeit Trauer verbinden:

Trauer – Leere – Angst – Unsicherheit – Vermissen – Erinnerungen
Trost – Regen - Angst – Wut – Liebe - Fragen
Trösten – Tränen – Ausprobieren – Erinnerung – Denken - Grübeln

Trauer

Wir geben ihnen Raum dafür. Einmal monatlich - jeden zweiten Sonntag im Monat - laden wir trauernde Kinder und Jugendliche - nach vorheriger Anmeldung in der Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins Bergstraße, Telefon: 06251 98945-0 - sehr herzlich zu unserer offenen Trauergruppe ins Hospiz Bergstraße in Bensheim ein.

Traut Euch zu trauern!

Gerne begleitet und unterstützt Euch Karolina Stolecka-Meinert

Karolina Stolecka-Meinert

Karolina Stolecka-Meinert (Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche, Dipl. Psychologin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin) ist die Gründerin der Kindertrauergruppe.
„Ich wünsche mir, dass die Kinder bei uns einen sicheren Hafen erleben und aus diesem heraus wieder die Weltmeere erobern können.“

Meine Zeit als Trauerbegleiterin im Hospiz-Verein Bergstraße e.V.

In den vielen Jahren, in denen ich im Auftrag des Hospiz-Vereins Trauernde begleitete, habe ich sehr intensiv erfahren müssen, wie klug und wirklichkeitsnah die Einsicht von Thomas von Aquin ist: „Unter allen Leidenschaften der Seele bringt die Trauer am meisten Schaden für den Leib.“

Insofern ist die Entwicklung, die wir in der Trauerbegleitung in den letzten Jahren erlebt haben, sehr zu begrüßen: die Bereitschaft der Menschen, sich durch Gespräche in ihrer Trauer helfen zu lassen, ist deutlich gewachsen; die Haltung: „…mit meiner Trauer muss ich alleine fertigwerden…!“ ist, Gott sei Dank, auf dem Rückzug.

Eine Folge dieser veränderten Haltung der Trauernden ist eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Gesprächen und Austausch mit anderen Betroffenen. Der Hospiz-Verein hat daher sein Team an Trauerbegleiterinnen vergrößert und sowohl in der Ausbildung als auch entsprechend der Zielgruppen differenziert.

Wie hat alles angefangen?
Zur ambulanten hospizlichen Arbeit gehört nicht nur die Sterbebegleitung, die wir seit 1996 praktizieren, sondern auch die Unterstützung und Begleitung der Angehörigen während des Sterbe- und Trauerprozesses. Daher haben wir im Jahr 2000 mit einer ersten, durch zwei Fachkräfte begleiteten Gruppe trauernder Menschen, unser Angebot erweitert. In der Folge habe ich jedes Jahr (bis 2010) eine Gruppe für trauernde Menschen angeboten und schon sehr früh (2002) eine zusätzliche Gesprächsgruppe für „verwaiste Eltern“, insgesamt waren es drei Gruppen.

Mit der eigenen Trauer leben, statt gegen sie oder um sie herum, ist eine heilsame Erfahrung, die in den Trauergruppen immer wieder erlebt wurde. Die Trauernden haben in einem geschützten Rahmen Erfahrungen austauschen und Gedanken und Gefühle äußern dürfen. Inhaltliche Schwerpunkte innerhalb der Gruppenabende setzten die Teilnehmer/innen und die Gruppenleitung gemeinsam. Innerhalb der gemeinsamen Zeit konnte alles angesprochen werden, was die Trauernden in ihrer schwierigen Lebenssituation bewegte, z.B. das Erleben und die Auswirkungen der Trauer, den Schmerz, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, Tränen, Schuldgefühle sowie das Erleben, dass Angehörige und Freunde zur Tagesordnung zurückkehren und sie mit ihrem Kummer allein bleiben. In der Gruppe finden die Betroffenen Raum und Zeit für ihre Trauer, Zeit für Gemeinschaft, Zeit für Ermutigung, Zeit für Stärkung, die ihnen sonst in der Gesellschaft nicht so ohne weiteres zugestanden wird.

Wie verstehe ich mich in der Begleitung?
In der Begleitung verstehe ich mich in erster Linie als Hörende, Wahrnehmende und Aufnehmende. Aus diesem Basisverständnis heraus und vor diesem Hintergrund bin ich in der Gruppen- und Seminararbeit Anbietende, Haltgebende, Impuls- und Strukturgebende. Ich habe Respekt vor dem Leid der Menschen und möchte achtsam mit ihnen umgehen und ihnen meine Wertschätzung und Empathie vermitteln.  Mein Motto ist weiterhin: „Hilfe zur Selbsthilfe geben“. Trauer ist eine Aufgabe, die keinem abgenommen werden kann - auch von mir nicht! Jeder einzelne Trauernde muss seinen individuellen Weg gehen und durchleben: Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, nur durch sie hindurch!

Der Weg ist auch für mich als Trauerbegleiterin nicht immer einfach gewesen, nicht immer gelang es mir, meine Betroffenheit und meine Tränen zu verbergen, ich wollte es auch nicht. Dann gab es aber auch die anderen Momente, wenn ich erlebte, wie erfüllend diese Aufgabe war, wenn sich die Gesichter im Laufe unserer Begegnungen veränderten, die vorher durch tiefe Trauer gekennzeichnet waren.

Mit einem Zitat von Wolfgang Teichert möchte ich meine ganz persönlichen Ausführungen schließen:
„Die Trauernden dieser Erde haben ‚Organe‘, mit denen sie hören, was kein Ohr sonst zu hören vermag. Sie haben Augen, mit denen sie wahrnehmen, was kein Auge je gesehen. Gesegnet sind die Trauernden, denn diese Erde braucht sie.“

Elfriede Roman-Menzel

Elfriede Roman-Menzel war Gründungsmitglied und 20 Jahre im Vorstand des Hospiz-Vereins Bergstraße tätig.
Sie ist Krankenschwester, Kinderkrankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe, Ausbilderin für Hospizbegleiter,
Supervisorin und Trauerbegleiterin. Für ihr besonderes soziales Engagement erhielt sie die Ehrenplakette des Kreises Bergstraße und die hessische Landesauszeichnung.

Begleitung in Akutsituationen - CURA-Team im Hospiz Bergstraße

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Einem unserer Leitsätze entsprechend, der da lautet „Wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben können“, sind wir daran interessiert, unsere Leistungen zu optimieren. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr dieses Jahres das CURA-Team im stationären Hospiz Bergstraße ins Leben gerufen.

Gruppenbild CURA-Team

Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass sowohl bei akut auftretenden Lebenskrisen unserer Gäste als auch bei deren Angehörigen, die Kapazitäten des Pflegepersonals oft nicht ausreichen, um eine optimale Rundumversorgung zu gewährleisten. Das heißt nicht, dass es dem Pflegepersonal an Kompetenz mangelt, sondern dass Krisenintervention sehr viel Zeit benötigt, welche wiederum der Pflege und der Zuwendung eines anderen Gastes verloren geht. Um solchen Ausnahmesituationen gerecht zu werden, entwickelte sich die Idee, ein Team zu bilden, das in solchen Situationen begleitend zur Seite steht. Das Team setzt sich aus Notfallseelsorger/innen sowie Hospiz- und Trauerbegleiter/innen zusammen.

Aus den sich uns gestellten Aufgaben wie Krisenbewältigung, Unterstützung in belastenden Situationen, Rufbereitschaft rund um die Uhr und dem Auffangen von in Lebenskrisen geratenen Menschen, hat sich in unserem Team folgende Namensgebung entwickelt:

„CURA“ -lat.: Sorge, Fürsorge, Aufmerksamkeit…-                               
        C = Krise „Crisis“   
        U = Unterstützung     
        R = Rufbereitschaft
        A = Auffangen
Unser Ziel ist es, für die Betroffenen eine Atmosphäre zu schaffen, die es ermöglicht, ihren Weg durch die Lebenskrise gestärkt zu gehen. Darüber hinaus stehen wir dem Pflegeteam vom Hospiz Bergstraße in allen Notsituationen mit „Rat und Tat“ zur Seite.

Zum Austausch von Erfahrungen trifft sich das neue Team einmal monatlich im stationären Hospiz Bergstraße.

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Wie die Hospiz-Stiftung Bergstraße Trauerbegleitung indirekt fördert

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Dass die Förderung des stationären Hospizes zentraler Zweck der Hospiz-Stiftung Bergstraße ist, dürfte allgemein bekannt sein. Aber wussten Sie auch, dass die Stiftung – zumindest  indirekt – auch die Begleitung Trauernder fördert? Denn ein weiterer Stiftungszweck ist die Förderung der ambulanten Hospizgruppen im Kreis Bergstraße, die wiederum Trauerbegleitung anbieten.

Erstmals ist dies im Jahr 2015 mit 1.000 € pro Hospizgruppe erfolgt. Die Förderrichtlinien finden Sie . Da finden Sie auch die Maßnahmen, die die Stiftung fördert, nämlich:

  • Maßnahmen zur Verbesserung der ambulanten Hospizarbeit
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Trauerbegleitung
  • Gewinnung von Ehrenamtlichen
  • Ehrenamts- und Dankeskultur
  • Schulung von HospizhelferInnen / TrauerbegleiterInnen
  • Fort- und Weiterbildungen
  • Aufbau einer Hospizgruppe in Lindenfels und im Hessischen Neckartal

Die Hospizgruppen, die das Fördergeld in Anspruch nehmen, sind verpflichtet, uns einen Verwendungsnachweis zu senden. Interessant für uns war, dass fast alle Hospizgruppen das Fördergeld im Bereich „Trauerbegleitung“ eingesetzt haben, z.B.:

  • Supervision für Trauerbegleiter und Trauerbegleiterinnen
  • Tagesausflug mit allen Ehrenamtlichen und Trauerbegleitern: „Exkursion Trauerweg – Friedhof Karlsruhe. Kennenlernen der Trauerphasen, die optisch und akustisch auf dem Karlsruher Friedhof als Weg gebaut wurden.“
  • Förderung des Trauercafés – Treffpunkt Trauernde
  • Kauf von Literatur zum Thema „Trauer und Trauerbegleitung“.

Zwar ist bekannt, dass unverarbeitete Trauer schwer krank machen und zu ausgeprägter Schmerzsymptomatik führen kann, aber weder die Ausbildung, noch der Einsatz von Trauerbegleitern mit ihren zahlreichen Angeboten werden von den Krankenkassen bezuschusst. Initiativen wie Einzelgespräche und Gruppentreffen, Trauercafé, Trauerfrühstück, sowie Projekte für trauernde Kinder werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Da waren die Finanzspritzen der Hospiz-Stiftung Bergstraße natürlich sehr willkommen!

Wenn auch Sie unsere Förderzwecke befürworten, unterstützen Sie bitte die Arbeit der Hospiz-Stiftung Bergstraße! Die Kontonummer finden Sie hier.

Jeca Blank, Beirätin
Hospiz-Stiftung
Bergstraße 

Impulse-Stiftung

Logo Impulse-Stiftung

In der Impulse-Stiftung haben wir meistens mit Menschen zu tun, die dankbar und froh sind, weil wir ihnen durch unsere finanzielle Unterstützung helfen konnten. Manchmal erfahren wir in Dankesbriefen aber auch mehr von diesen Menschen. Sie schreiben über ihre Traurigkeit, ihr Leben in dieser schwierigen Situation nicht selbst bewältigen zu können; jemanden um Unterstützung bitten zu müssen. Sie schreiben davon, wie sehr die Krankheit ihr Leben verändert hat. Sie trauern um das, was vorher war und nie wieder so sein wird.

Eine Geschichte habe ich nicht vergessen. Es ist schon einige Jahre her. Eine Frau schrieb in ihrem Dankesbrief, dass sie in der Zeit, als die Traurigkeit ihr Leben bestimmte, anfing, Texte zu schreiben und selbst am meisten darüber erstaunt war. „Ich habe so etwas noch nie gemacht“, schrieb sie. „Aber es hat mir geholfen, und es hat möglich gemacht, den Mut zu finden, mich an Sie zu wenden. Und jetzt habe ich den Mut, einen meiner Texte an Sie zu schicken; ein kleines Dankeschön für den ‚Hoffnungsschimmer‘, der mit Ihrer Hilfe bei mir einzog:“

Verloren
Hab DICH verloren
bin kein WIR mehr
nur ein ICH

muss lernen
ein ICH
zu sein.

Heidi Herborn
Stv. Beiratsvorsitzende Impulse-Stiftung

Heidi Herborn
Stv. Beiratsvorsitzende
Impulse-Stiftung

Heidi Herborn

Aktuelles

Beliebter Aktiventreff - 10-Jahre Engagement für das Ehrenamtscafé

Als im November 2006 zum ersten Mal das Café für Ehrenamtliche in der Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins Bergstraße seine Türen öffnete, waren sie schon dabei: Die Ehrenamtlichen Beate Luley und Günter Prolingheuer sowie die Koordinatorin Angelika Michel.
Seit nunmehr 10 Jahren verwöhnen sie die ehrenamtlich Engagierten vom Verein, später auch die des Hospizes Bergstraße mit einer monatlich liebevoll gedeckten Kaffeetafel. Das Team, zu dem später auch noch Inge Rebenich kam, backt mit viel Liebe leckere Kuchen und Torten, die bei den Treffen serviert werden. So entsteht eine Atmosphäre, in der sich ehrenamtliche, und auch immer wieder hauptamtliche Aktive gerne austauschen, entspannen und sehr wohlfühlen. Das Ehrenamtscafé, das immer am 2. Dienstag eines Monats zwischen 15 und 17 Uhr stattfindet, ist auch eine sehr gute Möglichkeit, sich einfach über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements im Verein und im stationären Hospiz zu erkundigen. Es findet seit 5 Jahren im Hospiz Bergstraße statt.

Gemeinsam Aktiv - Teilname an Jog `n Rock

Am 25. September fand in Bensheim der 11. Jog `n Rock-Lauf statt. Ein Team des Hospiz Bergstraße nahm erfolgreich am 5 km-Lauf teil. Unsere 12 Starter und Starterinnen belegten in der Teamwertung den 2. Platz. Auch Fans waren mit dabei und haben das Team kräftig unterstützt - darunter auch ein Gast unseres Hauses. Alle waren sich einig: „Es war ein super Event, im nächsten Jahr gehen wir wieder an den Start.“

Hospiz-Team bei Jog n Rock

Letzte Wünsche: Clemens Bittlinger im Hospiz Bergstraße

Ein Gast im Hospiz Bergstraße hatte den großen Wunsch, den Liedermacher Clemens Bittlinger kennenzulernen und seine Lieder zu hören... Dieser Wunsch konnte durch das Team des Hospizes erfüllt werden: Der evangelischer Pfarrer, Buchautor und Texter sowie Interpret vieler geistlicher Lieder und Kinderlieder aus Rimbach/Odenwald kam spontan ins Hospiz und sang für den Gast und die Angehörigen einige seiner gefühlvollen Lieder. So spendete er mit einfühlsamen Worten und Musik Trost in schwerer Zeit.

Hospiz-Team bei Jog n Rock

Spendenkonten

Hospiz-Verein Bergstraße e.V.
Sparkasse Bensheim, IBAN: DE89 5095 0068 0005 0000 54 , BIC: HELADEF1BEN
Volksbank Darmstadt-Südhessen eG, IBAN: DE69 5089 0000 0004 8702 04, BIC: GENODEF1VBD
oder hier online

Hospiz Bergstraße gemeinnützige GmbH
für die aktuelle stationäre Hospiz-Arbeit
Sparkasse Bensheim, IBAN: DE39 5095 0068 0003 0730 79 BIC: HELADEF1BEN

Impulse-Stiftung
zur Unterstützung von Menschen, die aufgrund schwerer Erkrankung in finanzielle Not geraten sind
Sparkasse Bensheim, IBAN: DE38 5095 0068 0002 1256 98, BIC: HELADEF1BEN

Zustiftungskonto:

Hospiz-Stiftung Bergstraße
zur nachhaltigen Förderung der Bergsträßer Hospiz-Arbeit
Sparkasse Bensheim, IBAN: DE85 5095 0068 0005 0300 02, BIC: HELADEF1BEN
Kennwort: Zustiftung

Spenden und Zustiftungen sind bei Ihrer Steuererklärung abzugsfähig.
Wenn Sie bei Ihrer Überweisung Name und Adresse angeben, erhalten Sie eine Zuwendungsbescheinigung.

Hospizbegleiter und -begleiterinnen gesucht

Haben Sie Interesse, sich im Verein als Hospizbegleiterin ehrenamtlich zu engagieren? Nächster Kursbeginn ist voraussichtlich im Herbst 2017. Wenn wir Sie über den Termin des Informationsabends benachrichtigen sollen, melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins, Tel: 06251 98945-0. Genaue Auskunft gibt es auch auf der Website des Vereins unter „Ehrenamtlich engagieren“.

Meditation am Abend

Ein geistliches Angebot für eine Stunde Stille und Besinnung im
Hospiz Bergstraße. Eingeladen sind interessierte Menschen aus Bensheim und Umgebung aber auch Gäste im Hospiz und Angehörige.

Stets am 3. Montag im Monat,
19 Uhr im Hospiz Bergstraße, Kalkgasse 13, Bensheim. Es ist keine Voranmeldung nötig.

Besuchen Sie uns auf Facebook

Seit neuestem betreiben der
Hospiz-Verein und das Hospiz
Bergstraße gemeinsameine Facebookseite. Wir informieren dort über unsere Arbeit und über Interessantes und Wissenswertes. Wir freuen uns über Ihren Besuch und noch mehr, wenn Sie sagen „Die Seite gefällt mir“ und so mit uns ins Gespräch kommen.

Wir bitten um Unterstützung für den Weg der Erinnerung im Hospiz-Garten

Im Garten am Hospiz Bergstraße soll ein „Weg der Erinnerung“ entstehen. Dieser Weg wird mit Sitzgelegenheiten dazu einladen, der Verstorbenen zu gedenken, Rückblick zu halten und Ruhe für inneren Dialog zu finden.
Am Weg sollen auch Gedenksteine für die verstorbenen Gäste des Hospiz Bergstraße abgelegt werden können, als Zeichen der Hoffnung, dass das Wesentliche eines Lebens unvergänglich ist.
Die Arbeitskraft stellen ehrenamtliche Helfer bereit. Weitere Interessierte melden sich gerne in der Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins Bergstraße unter Rufnummer 06251 98924-0. Dennoch hilft uns auch finanzielle Unterstützung bei der Anlage dieses Weges. Wegebeläge, Pflanzen und Sitzgelegenheiten kosten Geld, deshalb sind wir für jede finanzielle Unterstützung dieses Projektes sehr dankbar.

Spendenkonten
Hospiz-Verein Bergstraße e.V.
Sparkasse Bensheim    IBAN: DE89 5095 0068 0005 0000 54   BIC: HELADEF1BEN
Volksbank EG Darmstadt   IBAN: DE69 5089 0000 0004 8702 04   BIC: GENODEF1VBD

Online spenden

Hier gehts zum Online-Spendentool.

Kornblume

Sehr abstrakt und höchst spirituell - Kunst im Hospiz Bergstraße

Jazzimprovisationen und Taizé-Lieder auf dem E-Piano, Käsegebäck und erfrischende Getränke: Im Hospiz Bergstraße in Bensheim wurde am Freitagabend eine Ausstellung eröffnet. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, da es hier jedes Jahr zwei bis drei Ausstellungen gibt. Besonders neugierig machen könnte aber die Künstlerin, eine Ordensschwester der Congregatio Jesu.
M. Barbara Kusche CJ ist unter anderem Lehrerin, Exerzitien-Leiterin und klinische Seelsorgerin. Seit 15 Jahren malt sie auch. Obwohl das Talent ihr vom Vater mitgegeben wurde, wie sie erzählt, brauchte es erst einen äußeren Anlass, um sie zum Malen zu bringen. „Meine ersten Bilder waren Farbversuche mit Ölpastellkreiden. Als Klinikseelsorgerin suchte ich nach Bildern, die ich den Patienten während der Gottesdienste zeigen konnte. Aber es gab nichts auf dem Markt.“ Im Leben wie als Künstlerin folgt M. Barbara Kusche dem Wort Jesu: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Obwohl ihr Leben armselig begonnen habe, sei es in die Fülle hinein gereift - Gott habe dieses Wunder der Verwandlung in ihr bewirkt, so die Künstlerin. Die Ausstellung unter dem Titel „Stationen“ ist in drei Themenbereiche gegliedert, die von den „Pilgerwegen“ über „Durchgänge“ bis zur „Heimkehr“ führen. Dazu die Künstlerin: „Es geht hier auch um Durchgänge durch schwere Zeiten. Aber auch da gibt es Licht-oder Gnadenpunkte - und davon erzählen die Bilder.“

Die mit Aquarell- oder Ölpastellkreiden gestalteten Bilder - sehr einfache, auf wenige, intensive Farben und klare Formen beschränkte Kompositionen - setzen Anregungen aus der Meditation um. Sie sind meist sehr abstrakt und zugleich höchst spirituell. So etwa eine Arbeit zum Thema „Heimkehr“ mit dem Titel „... rufe mich ..“: Vor einer hellen Form, die ein Hemd oder eine Figur mit ausgebreiteten Armen darstellen könnte, vielleicht aber auch nur ein einfaches Kreuz, verlaufen senkrechte Linien in warmen Orangetönen. Dass Schwester Barbara in diesen Tagen im Hospiz ausstellt, ist Ergebnis einer langen und innigen Verbindung, die seit 14 Jahren besteht. So lange schon begleitet M. Barbara Kusche die ehrenamtlichen und die hauptberuflichen Mitarbeiter mit Besinnungstagen und ist für viele zu einem wertvollen Bezugspunkt geworden.
Die Ausstellung mit Bildern von M. Barbara Kusche CJ ist noch bis zum 31. Januar 2017 zu sehen. Das Hospiz ist für alle jeden Tag von 9 bis 18 Uhr offen - ohne Anmeldung.

gekürzter Text aus Bergsträßer Anzeiger 5.10.16

Bild M. Barbara Kusche CJ

Hospiz-Verein und Hospiz Bergstraße in der Rolle als Arbeitgeber

Sowohl im Hospiz-Verein Bergstraße als auch im Hospiz Bergstraße sind hauptamtliche Mitarbeiter angestellt, die sich um die Belange der Schwerkranken und Sterbenden kümmern, dies sind Pflegekräfte und Koordinatorinnen. Aber auch Verwaltungsmitarbeiterinnen und Hauswirtschafterinnen sind bei uns beschäftigt.
Übrigens: Der Hospiz-Verein Bergstraße hat zurzeit in seinem Team eine offene Palliative-Care Stelle zu besetzen, sollten Sie Interesse haben, freuen wir uns über Ihre Bewerbung.

Der Hospiz-Verein Bergstraße e.V. ist in die SAPV-Versorgung im
Kreis Bergstraße eingebunden. Aufgrund der enormen Nachfrage nach palliativer Versorgung suchen wir ab sofort eine

Palliative-Care Fachkraft m/w in Teilzeit (min. 50%).

Bitte bewerben Sie sich, wenn Sie über

  • eine abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege
  • mehrjährige Berufserfahrung in der Pflege und Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen (Krankenhaus, Hospiz, Pflegeeinrichtung)
  • Erfahrung in der Onkologie und/oder Schmerztherapie
  • eine abgeschlossene Palliative-Care-Weiterbildung mit mind. 160 Stunden bzw. die         Bereitschaft, eine entsprechende Fortbildung zu absolvieren
  • Führerschein Klasse B bzw. 3

verfügen.

Bei Interesse und entsprechender Qualifikation besteht die Option zur Leitung eines engagierten Teams mit einem Stellenumfang bis 100%.

Für Fragen steht Ihnen der Leiter unserer Geschäftsstelle, Herr Hans Breuer, unter der Tel.-Nr. 06251 98945-0 gerne zur Verfügung.

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an den Hospiz-Verein Bergstraße e.V., Sandstraße 11, 64625 Bensheim, E-Mail: post@hospiz-verein-bergstrasse.de

Machen Sie mit, unterstützen Sie unsere Hospizarbeit!

Als Mitglied im Hospiz-Verein Bergstraße

Mit Ihrer Mitgliedschaft im Hospiz-Verein
Bergstraße fördern Sie die allgemeine
Hospizarbeit, insbesondere die Sterbebegleitung im häuslichen Umfeld in Bensheim, Heppenheim, Lorsch, Einhausen, Lautertal und Zwingenberg.
Weiterhin unterstützen Sie mit einer Mitgliedschaft die Begleitung trauernder Menschen und die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.
Als Mitglied haben die Möglichkeit, sich aktiv in unserem Verein einzubringen. Sie steigern Ihre Selbsterfahrung und Ihr Selbstwertgefühl
im Bewusstsein, eine gesellschaftlich und ethisch wertvolle Aufgabe zu übernehmen. 

Informationen zur Mitgliedschaft

Als Pate für das Hospiz Bergstraße

Mit Ihrer Patenschaft fördern Sie direkt die Arbeit im Hospiz Bergstraße.
Durch die Patenbeiträge ist es uns möglich, unsere Gäste und Angehörige umfassend und liebevoll zu betreuen. Die Kranken- und Pflegekassen
finanzieren nur 12,5 Pflegestellen. Um Gäste und Angehörigen mit viel Zeit und menschlicher Zuwendung begleiten zu können, haben wir zusätzlich 2,7 Stellen in der Pflege eingerichtet. Diese zusätzlichen Planstellen sowie weitere Angebote wie die Musik-, Kunst- und Gestaltungstherapie werden größtenteils über Patenbeiträge finanziert.
Helfen Sie mit, unsere Philosophie umzusetzen und ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen.

Informationen zur Patenschaft

Selbstverständlich sind diese Engagements auch kombinierbar:
Als Mitglied und/oder als Pate zeigen Sie sich mit der Hospiz-Idee verbunden und tragen dazu bei, dass ein sozial eingebettetes, menschenwürdiges Sterben für immer mehr Menschen möglich wird. Durch Ihr Engagement für unsere Arbeit sorgen Sie dafür, dass unsere Gesellschaft humaner und sozialer wird. Danke!